9/20/2010

Cut-up - wie eine Seifenblase, die plötzlich zerplatzt und sich in nichts auflöst

Auf einer Zusammenkunft Worte aus einem Hut ziehen, frei sprechend sie zu einem Gedicht zusammensetzen. Zeitungsausschnitte in einer Collage zu einem Bild neu anordnen. Zwei Texte mit gleichem Zeilenabstand falten und nebeneinanderlegen, an den abgebrochenen Stellen springen und dann alles in eine verzerrte Erzählung zusammenführen.
Ausdruck von Rebellion, Groteske, aus Lust an der Zerstörung, eine aussergewöhnliche Liaison mit den Dingen. Was übrig bleibt wirkt explosiv wie die Szene mit der Bananenschale, auf der der Protagonist ausrutscht. Angenommen solche Techniken könnten angewendet werden, um die wahre Bedeutung einer gegebenen vollständigen Form aufzudecken. Auf jeden Fall erinnern wir uns vorübergehend an uns selbst, während das Übrige seine Wirksamkeit verliert.

1976 erzählt William S. Burroughs in einer Vorlesung "When you experiment with cut-ups over a periode of time, you find that some of the cut-ups and rearranged texts seem to refer to future events. […] We had no explanaition for this but I was suggesting the press, when you cut into the present the future leaks out." ¹